Keine Panik – Botanik.

Wie Ihr ja wisst (oder wissen solltet) bin ich ein kleiner Hobbygärtner. Mehr oder weniger erfolgreich aber hier ist eindeutig der Weg das Ziel. Wenn man sich 40 Stunden pro Woche (mindestens) mit Industriearmaturen beschäftigen muss braucht man in der Freizeit Natur so wie die Maja den Willi. Oder der Free den Willy.

Los geht´s:

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Diese Ecke des Gemüsebeets ist noch intakt. Der Rest ist Wühlmäusen zum Opfer gefallen, alles ist durchlöchert und ALLE Möhren sind bereits weg. Bei den Kartoffeln mache ich mir auch keine großen Hoffnungen. Und gegen diese Viecher kann man nicht viel machen außer Gift. Aber ich tu kein Gift in meinen Garten. Dürfte ich jetzt eh nicht mehr, Frauchen hat eine Wühlmaus im Kompost überrascht. Und die war ja sooo niedlich mit ihren großen schwarzen Augen. Da sind die vielen Stunden Arbeit natürlich scheissegal. Lass es Dir schmecken, Schwarzauge.

Mangold geht ab wie immer, das ist Unkraut. Muss man sich nicht drum kümmern. Und der Mais war nur ein Versuch aber ich bin begeistert wie prächtig der kommt. Nächstes Jahr kommt nur Mais und Chili ins normale Beet, der Rest wird in Hochbeeten gemacht. Hat jemand Ziegelsteine übrig? Ich brauch ne Menge nächsten Frühling. Und wer sich fragt was der Blumentopf auf dem Zaunpfahl soll: Der ist mit Stroh gefüllt. Und da ziehen total gerne „Ohrenkneifer“ ein, die Super-Schädlingsbekämpfer sind. Nur bei Wühlmäusen trauen sie sich nicht. Das Fotovoltaik-Teil (Solarenergie) hab ich den Wühlmäusen bereitgestellt damit sie da unten fernsehen können. Mit ihren süßen schwarzen Augen.

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Der Teich, entgegen aller Erwartungen (auch meiner) seit 5 Jahren ein funktionierendes Biotop. Keine Pumpe, kein Filter. Nur ein Loch mit Wasser drin. Neulich habe ich sehr viele ganz winzige Molche entdeckt. Die vermehren sich also im Teich. Recht so. Bei schönem Wetter sind bis zu 6 verschiedene Libellenarten da unterwegs. Und die vor 5 Jahren reingesetzten Fische leben auch noch, bzw. ihre Nachfahren. Das Posthornschnecken-Pärchen hat hunderte von Nachkommen gemacht. Und das obwohl Schnecken Zwitter sind. Trans-Power.

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Das sind Stockrosen. Als ich noch keine Ahnung hatte hab ich mich im Net informiert. Da hieß es: 1 Jahr vorziehen, dann drinnen überwintern und im Frühling wieder raus. Dazu kann ich heute nur Bullfuckingshit sagen, denn: Stockrosen sind auch Unkraut. Kommen jedes Jahr wieder, wachsen sogar zwischen den Steinplatten. Sehen aber jedes Jahr wieder toll aus und Insekten fahren drauf ab, in fast jeder Blüte sind Hummeln oder Bienen. Und die Teile können locker 3,50m werden. Das reicht Euch nicht? Ok. Man kann die Blüten essen. Echt.

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Chilis, die komplett draußen stehen. Ist immer ein Risiko aber klappt meistens.

 

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Das sind Wu-Zi-Wei Beeren aus China. Nachdem die Pflanze eine ganze Ecke zugewuchert hat in 3 Jahren kommen jetzt endlich Beeren, wie meine Frau mit ihren potthäßlichen Handschuhen verdeutlicht. Diese Beeren schmecken angeblich süß, sauer, bitter, scharf und salzig. Alles gleichzeitig. Bin gespannt.

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Das sind Kiwi-Pflanzen. Die linke, die auch so nach oben abgeht habe ich aus einem Kiwi-Samen gezogen den ich aus einer handelsüblichen Kiwi gepult hatte. Bei diesen Kiwis braucht man männliche und weibliche Pflanzen. Und ein zweites Mal ist mir das mit den Kiwisamen nicht gelungen. Bzw. dachte ich, ich hätte noch ne Kiwi, hab mich wochenlang intensiv drum gekümmert und: War was ganz anderes. Damit ich nicht weine haben mir die Schwiegereltern eine Kiwi-Pflanze geschenkt die sich selbst befruchten kann, also quasi ein Wichser. Meine Kiwi habe ich trotzdem lieber. Gartennachbarn haben auch Kiwis, vielleicht klappt das mit dem Befruchten ja trotzdem. Sind auf jeden schöne Pflanzen.

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Der erste Versuch mit Weisskohl. Hat gut geklappt. Jetzt müssen wir langsam überlegen was wir mit 12 Kopf Weißkohl machen wollen.

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Ein Blick ins Gewächshaus: Die Tomaten haben alles zugewuchert, wie jedes Jahr. Wer genau guckt, sieht die ersten Tomaten.

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Das gleiche Suchspiel nochmals, hier mit einer blauen Feige. Muss ich jedes Jahr zurückschneiden sonst wird das ruck-zuck ein Baum. Ist übrigens ein Ableger einer Pflanze die mal ein LKW-Fahrer mitgebracht hat, aus Spanien.

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Gut, dieses Suchspiel ist relativ einfach. Mein noch kleiner Birnbaum schmeißt die ersten Früchte.

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Eine ganz besondere Chili, man achte auf die fast schwarzen Blätter. Keine Ahnung welche Sorte das ist, hab die Samen geschenkt bekommen.

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Und zum guten Schluß eine Schlauchpflanze die heute hier eingezogen ist. Ist ein Fleischfresser, nimmt also zu Sonne und Wasser auch gerne mal Insekten. Und ist angeblich winterhart. Das werden wir ja noch sehen.

Viele sagen, ich hätte einen grünen Daumen. Ich glaube ich kann so gut mit Pflanzen weil ich die wirklich gern habe und mich freu, wenn´s denen gut geht. Ich bin überzeugt die merken das.

 

 

 

Über derpeavy

Ich bin ein toller Hecht. Aber wirklich.
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11 Antworten zu Keine Panik – Botanik.

  1. emmitsomo schreibt:

    Da fällt mir ein: wir haben jetzt auch eine Carnivoure. Also eine fleischfressende… Ist irgendwie gruselig, die steht ja auch bei uns und in keinem Garten… leider ist die noch so klein (oder besser?) dass die Fliegen noch nicht mal merken dass die da ist, sie ist also noch relativ hungrig. Und sie bewegt sich fast wie ein Mensch, echt, ich hab die mal angetatscht mit der Rückseite einer Gabel, so ganz vorsichtig, sofort schlossen sich die Beisser, oder wie man die äusseren Blätter nennt, die wenn sie geschlossen sind wie ein Mund mit großen, langen Zähnen aussehen. Und ihre Bewegung, als sie sich zurückzog, wirkte wie als wenn ein fleischiger Körper einen Arm zurückzieht, irgendwie mit Seele…Ich fand die so süß, und sie erinnerte mich an ein Musical, dass ich mal auf der Klassenfahrt in Berlin gesehen hatte. Also eine emotionale Verbindung zu dieser seltsamen Pflanze. Aber Gruselfaktor hoch zehn.

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    • derpeavy schreibt:

      Hatte ich auch mal, ne Venusfliegenfalle. Wenn man das zu oft macht, also „auslösen“ (dazu muss man nur eins der zwei Teile im „Maul“ kitzeln) kostet das die Pflanze soviel Energie das sie eingeht. Wenn man sie aber völlig in Ruhe lässt kann sie echt alt werden. Und solche Pflanzen brauchen keine Insekten, das ist nur Extra-Nutrition. Sonne und Wasser und vielleicht Dünger reichen auch. Es gibt garantiert vegane Carnivoren. Hab ich das jetzt wirklich gesagt?
      Und das Musical: War das der kleine Horrorladen? Ich LIEBE diesen Film.

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      • emmitsomo schreibt:

        Doch, es gibt vegane Carnivoren, ich glaub das hab ich neulich auch in einer Dino-Doku gehört, oder wo war das… Carnivoren die vegan wurden. Oder nee… ich bin verwirrt. Bin ich oft. Und ja, das war der kleine Horrorladen, der Name war mir entfallen.
        Einfach cool, der Film/das Musical. 🙂
        Ich hab die natürlich nur von aussen gekitzelt, aber auch nur, weil ich wollte dass sie „frisst“, sie merkte die Fliege nicht, die in ihrem „Maul“ war. Werde das nicht häufiger machen, natürlich. Trotzdem nichts für mich, ich könnte zB nie eine Schlange halten obwohl ich die durchaus mag, und denen dann lebende Mäuse füttern. prrr…. Eines der zwei Teile? Also meine hat mehrere Mäuler, und die schließen sich einfach wie ein Kamm, und verzahnen sich dann, dass nix mehr rauskommt. Und sie fühlt sich offenbar wohl bei uns, hat schon seit dem zweiten Tag bei uns zwei kleine neue Triebe! 😀 Ich meine zwar keinen grünen Daumen zu haben, aber hier fühlen sich Pflanzen auch ganz wohl, Das wundert mich sehr, aber ich rede ja auch mit denen. 🙂

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  2. Lilith schreibt:

    Ich möchte hier bitte mal die Handschuhe vom Frauchen verteidigen: die sind BILDschön! Ich selbst ha ne pinke Gartenschere, obwohl ich nur einen Balkon mein eigen nenne, trotzdem.
    Dein Garten ist eine Oase, da würde ich mich schweinesauwohl fühlen. Ich hasse zu geordnete, zu aufgeräumte Gärten, wo jeder Halm gleich hoch ist. Free the plants, lasst sie sich ausbreiten wie sie lustig sind. Du.

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    • derpeavy schreibt:

      Genau. Also nicht die Handschuhe sondern der Garten. Ich lasse auch im Gemüsebeet „Unkraut“ zu, solange das nicht alles überwuchert. Den Rasen mähe ich nur ab und zu und dann mit dem Kantenschneider. So können da auch Wildblumen wachsen. Diese Kleingartenvereine wären nix für mich, ich hätte nur Ärger. Ist ja auch albern die Natur irgendwie ordnen zu wollen damit´s der persönlichen Spießigkeit entspricht. Die Natur ist Chaos-Prinzip und das funktioniert. Du.

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  3. feldlilie schreibt:

    Sauerkraut. Also, was Du mit Weißkohl machst, meine ich. Den selber zu machen ist eigentlich gar nicht schwer. Bei mir wird alles VORM Haus von Kohlweißlingraupen gefressen und im Garten von Schnecken. Nur das, was oben auf dem Balkon steht, gedeiht gut. Ich hab ufoförmige Zucchini…
    So eine Insektenfressende Pflanze hatte ich auch mal. Die war bescheuert. Die Insekten flogen rein, kamen nicht wieder raus (soweit noch alles nach Plan) und dann stellte die Pflanze fest, scheiße, mein Mittagessen ist viel zu schwer für mich, woraufhin die „Schläuche“ umkippten und abstarben. Nach fünf Fliegen war die tot. Dummes Teil.

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