Tips für angehende Faschisten

Wenn man ohne jeden Grund etwas gegen Menschen hat die man gar nicht kennt ist das entweder ein neurologisches oder ein politisch/religiös motiviertes Krankheitsbild. Da bin ich schon öfter drauf eingegangen, da kennt Ihr meine Meinung.

Allerdings ist mir aufgefallen das verschiedene Menschengruppen zu hassen ganz verschieden akzeptiert wird. Man hat ja jede Menge Auswahl als angehender Faschist, da muss man schon abwägen wen man am besten am meisten hasst. Ich hab mal anhand persönlicher Erfahrungen beim Fernsehen gucken aber auch echt erlebten Sachen eine kleine Liste gemacht. Watch who you hate!

  • Türken : Ist aus verschiedenen Gründen schwierig. Erstmal sind die überall und man kennt wahrscheinlich selbst welche. Was soll man denen sagen? Dazu kommt Döner-Kebab, Ayran und Backlawack (schreibt man anders). Allerdings gibt´s einen Kompromiss, wenn man nur einen oder zwei Türken kennt. Absolut jeder Fascho hat einen Lieblingstürken. Auf der Arbeit, an der Dönerbude…der Ali ist ausnahmsweise ein echt töfter Türke.
  • Spanier / Italiener / Griechen / Thailänder / Chinesen und ähnliche „Exoten“ : Da wundern sich alle eher. Die gibt´s doch nur als Restaurant und das ist ok. Und wenn man Griechen hasst muss man Türken mitnehmen. Die kann man nämlich nicht auseinanderhalten.
  • Flüchtlinge : Super für jung- und altdeutsch. Die sind voll bedrohlich weil man sie noch weniger kennt als die Ausländer nebenan. Das könnten theoretisch alles welche sein, die uns den Wohlstand wegnehmen wollen. Den wir indirekt damit verdient haben ihre Heimat in Schutt und Asche zu legen. Denn was da so explodiert wird hier hergestellt.
  • Juden : Uhhh, gaaaanz heißes Eisen. Da muss nur einer eine briefmarkengrosse Israel-Flagge verbrennen, schon sagt sogar die Kanzlerin was dazu. Es kommt rüber als seien Juden eine Tierart die wir fast ausgerottet haben und jetzt schützen wie bekloppt. Juden hassen ist außerdem irgendwie schwierig weil kaum jemand Juden kennt. Ich kenne einen, der redet den ganzen Tag über Sex und ist stinklangweilig. Den zu hassen wär zuviel Aufwand.
  • Leute mit anderer Hautfarbe als weiß : Kann man machen, aber um wirklich glaubwürdig hasserfüllt zu sein muss man Solarium, Sonnenlicht und Tattoos komplett weglassen. Grottenolme leben bis zu 80 Jahre in kompletter Dunkelheit. Und sind schneeweiß. Das ist derrr Geist.
  • Schwule und Lesben : Auch schwierig. Vielleicht outet sich demnächst ein guter Freund, was dann? Und kommerzielle Musik und Filme kann man auch vergessen. Nur Homos. Außerdem: Adolf Hitler soll mit seinem Architekten, Albert Speer auch mal die Speere gekreuzt haben, um es (Buttseks) mal nett auszudrücken. Den Führer deshalb hassen? Geht gar nicht. Ist auf dem Christophers Street Day eigentlich schonmal jemand als Albert Speer gegangen? Wäre ne lustige Idee.
  • Linke : Totaaal schwierig. Rechte und Linke sehen heute fast gleich aus, da müsste man die Leute erstmal kennenlernen und reden und so. Level 2, auf jeden.

 

Für angehende Leute-ohne-Grund-Hasser sind Flüchtlinge der beste Einstieg. Da stimmen auch oft ganz „normale“(ha) Leute zu. Man kann dann in alle Richtungen ausbauen. Bis nur noch man selbst übrigbleibt. Das geht!

Musikalisch unterhalten uns heute THE OPPRESSED, eine Skinhead-Band. Echte Skinheads, daher auch der AFA (heisst ANTIFA) Song:

Über derpeavy

Ich bin ein toller Hecht. Aber wirklich.
Dieser Beitrag wurde unter Uncategorized veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

13 Antworten zu Tips für angehende Faschisten

  1. emmitsomo schreibt:

    Ich weiß jetzt nich, ob ich das ganz richtig kapiert hab (also verstanden hab, für ganz doofe Faschos jetzt die auch mitlesen wahrscheins…. mal sehen, ob die das letzte Wort in der Reihe kapieren und mal sehen ob die wissen von welchem Wort ich jetzt so rede… hahaha), aber Du bist (m)ein Held peavy.
    Ich glaub ich nehm die Türken. Hatte ich etliche Clashes mit denen. Okay, über die Grammatik läßt sich gerne reden… egal. Also egal ob Liebesbriefe in Schulranzen die ich nicht wollte (nicht den Schulranzen sondern den Liebesbrief), bis zu nicht anerkannt werden von denen, bis zu dass die dachten ich bin eine von denen, über fiese Zusammenschlägereien (Klassenfahrt, war gaaanz großes Kino damals), und beste Freundschaften in Grundklassen war bis jetzt alles (und mehr) dabei. Also ich weiß nicht ob ich die mag. Aber weil ich mal einen geküsst hab der zur Hälfte auch Italiener war, geht das klar. Die anderen kenne ich nicht. Oder… ich kannte mal ein paar linke Punks die mir geholfen haben. Ist zum Hassen jetzt auch eher schlecht… Loool.
    Ganz verwirrt hat mich mal einer, der sah wie ein Fascho aus, trug sogar Springerstiefel und alles was so sein muss, und laberte mich ganz freundlich voll, kein Plan warum und warum der so drauf war, ein anderer, den ich provozieren wollte auf der Straße hat nicht mitgespielt und einfach voll freundlich zurückgelächelt. Zu dumm 😀 Ergo: Faschos können ganz schön „link“ sein. Ihnen fehlt bloß das gewisse “ S“. Und sie wissen nicht wa sie wollen. Hahaha.
    Es gibt Dinge, die sind schwieriger als auf den Mond fliegen oder ihn erforschen: man kann sie einfach nicht verstehen, bzw kapieren… ich hab es aufgegeben bzw gar nicht erst versucht. Gibt nur Kopfschmerzen. Und dann wären die völlig umsonst am Ziel. Ohne mich…. 😀 Für alles wird bezahlt.

    Like

    • blogbellona schreibt:

      Vielleicht waren die, die du da getroffen hast „Redskins“? Vielleicht kann man die nicht so richtig auseinanderhalten, aber die sind jedenfalls eher links, denke ich. Oder Peavy?

      Like

      • emmitsomo schreibt:

        @blogbellona: 🙂 das kann natürlich sein. Allerdings kenne ich jetzt auch nicht die Besonderheiten der „Redskins“. 😉

        Like

      • derpeavy schreibt:

        An Euch beide:
        Die Skinhead-Subkultur begann in den 60er Jahren in England. Hart arbeitende Typen rasierten sich die Köpfe, feierten genau so hart wie sie malochten und hörten größtenteils Reggae und Ska. Das erste Lied in dem das Wort: „Skinhead“ vorkommt ist: „Skinhead Moonstomp“ von einer Band die aus sehr vielen Hautfarben bestand. Name leider vergessen. THE SPECIALS sind auch so eine bunte Band auf die Skins schwören. Ich war mal auf einem SELECTER (Ska) Konzert und da waren außer mir NUR Skins (bin auch noch mit einem hingegangen). Ergo kann ein richtiger Skinhead überhaupt kein Rassist sein. Im englischen nennt man Nazi-Skinheads auch eher: „Boneheads“.
        In Deutschland wurde all das komplett mißverstanden. Echte Skins sind hier recht selten, ich kenne auch nur ein paar. Grüße nach Bottrop!
        „Redskins“ sagte man früher zu linken Skins, also welchen die mit den Punx abhängen. Heute gibt´s SHARP (Skin Heads Against Racial Prejudice) – Skins, RASH (bedeutet sowas ähnliches) – Skins und Leute die wie Skinheads aussehen aber keine Ahnung von nix haben. Es gibt sogar schon einen Skinhead-Fetisch, geht mal auf worldskins.com. Kleine süße Skinheads als Wichsvorlage. Hihi.
        Nazis sehen heute meistens nicht mehr so aus, viele sehen aus wie „Linke“. Es ist kompliziert geworden heutzutage.

        Gefällt 1 Person

  2. derpeavy schreibt:

    Früher war das mit rechts und links einfacher. Man hat sich gegenseitig am Aussehen erkannt und konnte sofort anhand der Glatzenanzahl planen ob man sich drauf einlässt oder eher nicht (wegrennen). Obwohl ich nie links war. Ich bin oben.

    Gefällt 1 Person

    • emmitsomo schreibt:

      Oben is auch gut. Besser als alles andere, dann gewinnt man nämlich womöglich.
      Das eine war ja eher lange her, das andere so neuer. Aber ich bin auch einfach nicht gefährlich, schon gefährlich aussehen schaffe ich gar nicht, ist dann wohl eher lustig oder so. Das mag auch beigetragen haben, zu deren Lächeln. So richtig Ärger mit denen hatte ich noch nie, nur vielleicht subtil, durch Bekannte, Freunde (ja, man glaubt es kaum…) und Vorgesetzte. Wie auch aktuell. Die sehen alle eher normalo aus. Gar nicht zu unterscheiden vom Otto-Normal-Bürger, genau wie die „Identitären“, die hast Du noch vergessen… Im Anzug womöglich. Wie hasst man die jetzt, dann muss man jeden hassen, was ich eigentlich tue, hauptsächlich erledige ich aber die Arbeit für die selber, ich hasse mich ab und an schon selbst genug. Aber sogar mein afrikanischer Vater hat mir klar gemacht dass ich nicht willkommen war/bin, und der sieht ja nun mal gar nicht nach rechts aus. Sind eh nur Wörter und sonst ist alles verdeckt, man erkennt alles erst nachdem man dreimal den Stein umgedreht hat. Hab ich mir zum Lebensmotto gemacht. Alles und alle dreimal und noch viel öfter prüfen.

      Like

  3. gegenvernunft schreibt:

    Meine Freundin ist Jüdin. Nur denke ich nicht, dass Menschen Menschen hassen weil sie sie kennen, sondern umgekehrt.

    Like

    • derpeavy schreibt:

      Ich will nicht geschmacklos werden aber denkt die auch nur an Sex?
      Und klar ist das so. Unwissenheit und Angst und Neid. Ich sage ja nur, daß das unlogisch ist. Ich hab nur was gegen Leute, die ich kenne. Und das hat dann auch Gründe.

      Like

      • gegenvernunft schreibt:

        Das ist nicht nur geschmacklos. Das ist rassistisch. Ich hab nen deutschen Arbeitskollegen der seine Frau schlägt. Schlägst du auch deine Frau? Duuuuu… weißt schon was ich meine. Und ich weiß: du bist kein Rassist.

        Like

      • derpeavy schreibt:

        Das ist gut. Also, das Du das weißt. Ich mein sowas niemals ernst. Und ja, ich schlage meine Frau. Endlich ist es raus. Auch wenn´s nicht ernst gemeint war. 🙂

        Like

      • gegenvernunft schreibt:

        Ich wünsche dir einen schönen Abend 🙂

        Like

  4. Chantao schreibt:

    Ok, muss natürlich auch meinen Senf hinzufügen, und was mir dazu einfällt beginnt schon bei dem Wort „hassen“, nicht bei den Menschengruppen. Wer nämlich wirklich zu Hass fähig ist hasst meistens nicht die anderen, sondern sich selbst, sein Tun, sein Aussehen und projiziert das dann auf andere. Ich weiß natürlich, dass dieser Beitrag ironisch-satirisch gemeint ist und jede/r hatte bestimmt auch einmal schlechte Erlebnisse mit einem „Ausländer“, aber um nun wirklichen Hass zu entwickeln, naja, da gehört schon etwas dazu, etwas oder irgendwen wirklich zu hassen. Was da heute als HateSpeech bezeichnet wird hat m.E. mit dem Wort „Haß“ in seiner Urbedeutung wenig zu tun. Haß ist heute ja auch zu so einem richtigen Modewort geworden. Ich selbst hasse es oft aus meiner Bequemlichkeit heraus gerissen zu werden, und so denke ich, dass das Modewort „Hass“ heutzutage auch „deutsch-global“ mehr etwas mit Bequemlichkeit zu tun hat, und um jetzt Bogen zurück zum Thema zu erreichen:

    Wenn ich denke, dass ich Menschen aus anderen Kulturkreisen wirklich hasse aber der jungen Mutter mit Kinderwagen und Kopftuch die Tür aufhalte, oder der jungen werdenden Mutter mit Babybäuchlein meinen Sitzplatz aufdränge (so geschehen, als ich kürzlich in einer NRW-U-Bahn unterwegs war), dann kann es mit dem wirklichen Hass mehr als weit her sein, allerdings, ich bin ja auch kein Hasser. Auch nicht Mainstream. 😉 Eigentlich sind wir Menschen „SchwarmTiere“, eigentlich ist es jedem seine eigene Sache ob er sie ein Kopftuch trägt, ob sie er junger Mann unter 15 (gefühlte 37) ist und sich nicht benehmen kann, ob ich mich über alles aufrege oder nicht.

    Aber nichts desto trotz gefällt mir Dein Beitrag SUPER-MEGA, lieber Peavy
    und herzliche Grüße aus Hamburg
    von Rainer

    Like

    • derpeavy schreibt:

      Vielen Dank Rainer. Dein Kommentar ist auch gut. Die meisten Menschen die irgendwas oder irdendwen hassen wissen nicht, was Hass ist. Hass ist was sehr extremes und endgültiges. Ich habe in meinem Leben schon vieles und viele nicht leiden können oder etwas hat mich genervt. Aber ich habe noch nie gehasst.

      Like

Hinterlasse eine Antwort zu gegenvernunft Antwort abbrechen

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..