Ich und Toyah.

Das wird jetzt Nostalgie pur.

Anfang der 80er Jahre: Ich war ein ca. 11-jähriger Rotzlöffel, der schon Punks im Fernsehen gesehen hatte und wusste: Das mach ich auch, über die regen sich alle auf. Ansonsten wusste ich nix darüber, hatte aber schon 2 Platten aus der Abteilung Punkrock. Misfits-Evillive (eine sehr gute Platte) und Brutal Verschimmelt (totaler Müll).

Mein großer Bruder hatte eine Freundin, und ihr großer Bruder war so bei den Punks. Den haben wir besucht und ich war erst aufgeregt, dann enttäuscht. Der hatte ganz normale kurze Haare. In seiner Wohnung aber war ich überwältigt: Hunderte von Platten, von denen ich keine je gesehen oder gehört hatte. Und Fanzines, also diese damals do-it-yourself Zeitschriften, im Kopierladen vervielfältigt. Ich erfuhr, das man diese Platten und Hefte nicht einfach so kaufen kann und manches echt schwierig zu bekommen ist. Ich sah Platten, die in 50er Auflage erschienen waren. Ich sah die allererste Single der toten Hosen: Bommerlunder. Bei der Erstauflage war tatsächlich ein Pülleken Bommerlunder mit im Cover. Was man dafür heute bekommen würde möcht ich gar nicht wissen.

Dann erfuhr ich, das Punks nicht nur so aussehen und rumhängen, sondern das die Konzerte und alles mögliche organisieren und das die ganze Geschichte eine Art Netzwerk ist. Ich glaube zwar, schon als Punk geboren worden zu sein (ich hab schon im Kindergarten immer das gemacht was alle anderen NICHT machen und umgekehrt) aber an diesem Tag hat sich endgültig entschieden wie die nächsten Jahre werden. Sind über 30 mittlerweile.

Naja, der Typ meinte er sortiert Platten aus und ob wir welche kaufen wollen. Ich war der Meinung ich brauche auch so eine Plattensammlung, also klar. Da ich nix kannte wählte ich die LP „Anthem“ von Toyah. Eine schöne Frau mit Insektenflügeln und einem abgeschlagenen Kopf in der Hand, welcher pre-pubertäre Bengel springt da nicht drauf an? Zuhause war ich etwas enttäuscht, das war ja ordinäre Pop-Musik.

Dann erfuhr ich aus den Medien, das Toyah behauptet Telekinese zu können, mit Toten redet und sonstwas. Machte sie wieder interessanter und ich legte die Platte mal wieder auf. Und mit der Zeit gefiel sie mir immer besser. Ich finde sie heute noch sehr gut, denn normale Pop-Musik ist das nicht. Vor allem in den 80ern war das erfrischend, die Texte waren anders als sonst.

Hier mal ihr bekanntestes Werk: „It´s a mystery“ und danach: „Obsolete“, mein Lieblingslied von ihr.

Jetzt, wo ich alt und grau auf mein Leben zurückblicke (Dramatisation) dachte ich mir, was findet man wohl von Toyah auf Youtube. Überraschung! „Obsolete live 2011“, yay.

Und auch schon dieses Jahr war sie schon aktiv:

Toll, hätte ich niemals mit gerechnet. Macht mir den Bauch warm. Die irre Toyah ist auch immer noch da. Ich werd: „Obsolete“ jetzt in Angriff nehmen, als Coverversion.

 

Über derpeavy

Ich bin ein toller Hecht. Aber wirklich.
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7 Antworten zu Ich und Toyah.

  1. feldlilie schreibt:

    Das ist… echt… grässlich… 😀
    Okay, ich weiß, was ich Ende der Siebziger gehört habe, und das war noch schlimmer. Am schlimmsten war aber, dass ich mir keine Schallplatten kaufen durfte. Stattdessen bekam ich mal einen ganzen Schwung geschenkt von meinem Onkel, der bei Hamburgs damals bekanntestem Radiosender gearbeitet hat. Die bekamen immer Probeplatten von hoffnungsvollen Künstlern, die entdeckt werden wollten. Die Schallplatten, die kein Mensch hören wollte, bekam ich dann. An ein Lied erinnere ich mich sogar noch. Der Text war… also… er war… naja, er reimte sich, das ist doch toll oder? Er ging so: „Ich hab nen neuen Rasenmäher und du den Rasen dafür.Lass mich doch deinen Rasen mähen, so zwischen drei und vier. Weißt du wie das duftet, das frisch gemähte Gras? Lass mich doch deinen Rasen mähen, das macht unheimlich Spaß!“
    Jetzt weißt Du Bescheid!

    Gefällt 1 Person

  2. genogramma schreibt:

    der rasenmähersong von drafi deutscher, der nach einem skandal von exibitionismus versuchte, seine karriere erneut zu starten, es war ein flopp.
    deine verlinkte mucke hat mir gut gefallen.
    anfang der 80er war ich schon erwachsen und in eigener wohnung, was bist du doch noch jung, kleiner peavy. 😉
    damals habe ich musik gehört, die du im link hören kannst.

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