würde Würde ? Und wenn, was ?

Als ich gerade unterwegs war blickte ich in Höhe eines christlichen Tempels kurz zur Seite und sah den Schaukasten wo immer steht wann wieder Christentreffen ist und warum. Eine grammatikalische Metapher oder so rammte meine Augen völlig unvermittelt:

Würde sollte kein Konjunktiv sein.

Wow. Echt gewaltig. Ob alle Christen das verstehen? Mich brachte es zum Nachdenken. Mich bringt jeder Scheiss zum Nachdenken. Es ist wie ein Fluch.

Ich bin der Meinung, Würde sollte weiterhin als Hauptwort UND Konjunktiv agieren. Denn wie würde man sonst z.B. erklären was man mit Würde machen würde, würde man welche haben.

Würde ist ne komische Sache. Man kann sie nicht anfassen oder sehen oder mit Lebensmitteln bewerfen. So Sachen wie Würde, Liebe, Unmut und Agoraphobie sind halbreal. Es gibt sie zwar aber gegen Sachen wie: Sachen, Monstertrucks und Eimer kommen sie nicht an. Die sind weit realer. Ich kriege lieber Würde an den Kopf geschmissen als einen Eimer.

Weil man Würde nicht anfassen kann sagt der Volksmund auch immer: Die Würde des Menschen ist unantastbar. Das stimmt zweifellos, wenn man Leute fragt ob man für einen Zwanni ihre Würde anfassen darf gibt´s meistens Ärger. Und es würde ja eh nicht klappen. Jetzt fängt das Wort Würde langsam an keinen Sinn mehr zu ergeben weil´s so oft wiederholt wird. Wenn man Würde oft wiederholt wandert das Wort aus dem Halbrealland ins Surrealland.

Was mich an dem Slogan: „Würde sollte kein Konjunktiv sein“ stört ist das offensichtliche Mobbing und Verunglimpfen des Wortes: „sollte“. Es wird nicht hervorgehoben oder beachtet weil es nicht gleichzeitig ein Hauptwort ist. „Mit Sollte altern“, da hat keiner Bock drauf. Ist zu sinnlos und kommt dann bei der Beerdigungsrede echt doof.

Soviel zu dem Wort das ich nicht nochmals nennen werde weil mir sonst der Kaffee hochkommt. Hier noch was von Dendemann, ist der konjuktivste Song den ich kenne.

Über derpeavy

Ich bin ein toller Hecht. Aber wirklich.
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5 Antworten zu würde Würde ? Und wenn, was ?

  1. emmitsomo schreibt:

    Ich denk so: da würde mir jetzt auch was einfallen… wenn ich nicht so lachen würde… Ich habe auch mal einen Text über die liebe alte Würde geschrieben, den hab ich später gerne gelöscht, weil er mir dauernd auf die ** oder das ** oder was auch immer gegangen sein würde, äh, wäre.. wie auch immer. Es gibt soviele unwürdige Wörter… looooool. Wenn man schreibt, hat man mit ihnen seine liebe Not. Vor allem: würde es etwas ausmachen, nicht von Würde zu reden, oder würde es einen Unterschied machen? Da würde man schon ins Grübeln kommen, vor allem, da Würde sich immer vordrängelt vor wäre, hätte, könnte, sollte, darf… Ja, darf. Was darf man denn überhaupt? 😉
    Würdest Du der Würde sagen, wirklich, dass sie keinen Sinn ergibt? Das würde Ärger geben, denke ich. Würde ich Kaffee trinken, wäre er mir jetzt aus der Nase herausgeschossen, was dann auch nichts mehr mit Würde zu tun gehabt hätte – ich hätte sie also verloren, nur weil ich Deinen würdelosen/würdevollen Text gelesen hätte, nachdem ich Kaffee getrunken würde (äh, gut, hätte…hätte…). Und was dann.
    Peavy, demnächst mehr Würde bitte. (Dieser Satz macht auch keinen Sinn und kommt dem Einführungssatz, um den es in dem Artikel geht, auch in Nichts nach). Nichts habe ich extra groß geschrieben, damit sich das „Nichts“ nicht entwürdigt fühlt.) 😀
    Du inspirierst, peavy. 😉

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  2. blogbellona schreibt:

    Dendemann! Du überrascht mit immer wieder, ich find den toll! „Nichtschwimmer“ ist auch so ein ultrametaphorisches Lied, diese Rapper von der alten Schule hatten halt auch echt noch bisschen was in der Birne. Meistens. 🙂

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