Trapped at Kemnader See.

Gestern war ich ein bisschen Fahrrad fahren. Bzw. dachte ich erst es wär ein bisschen.Kam dann aber anders.

Mit einem alten und einem brandneuen Kumpel (gestern erst kennengelernt) wollten wir zum Kemnader See. Eine wirklich schöne Strecke, man muss nur 1 Mal eine Straße überqueren, sonst alles Radweg. Und nur 1 echt fieser Berg. Den schiebe ich mein Fahrrad immer hoch, ich muss da keinem was beweisen. Außerdem ist es für den Rettungswagen schwierig da hinzukommen wenn ich da mit Herzkasper rumliege.

Vorher wollten wir noch Proviant (Bier) holen und schon auf halber Strecke zum Getränkemarkt ist mir die Kette gerissen. Jetzt verstand ich endlich den Spruch: „Hätte, hätte, Fahrradkette.“. Weil es HÄTTE ja ganz schön werden können. Mein brandneuer Kumpel hat aber alles wieder repariert, nur mit einer Zange. Respekt. Und so fuhren wir dann doch zum See. Ich war ganz sicher das die Kette wieder reisst und zwar an dem Punkt wo ich am weitesten von Zuhause weg bin. An der Stelle ist mir mal das komplette Tretlager auseinandergeflogen, anderes Fahrrad (RIP). Aber mein aktuelles Fahrrad hat durchgehalten. Musste es auch, denn ich hab weit mehr Kilometer gemacht als geplant.

Erstmal haben wir uns an einer wirklich Sitio-Stelle niedergelassen. Sitio bedeutet, das die Stelle perfekt für jemanden ist. Muss man Castaneda lesen, dann versteht man´s. Wenn man da sitzt, sieht´s so aus: IMG_20160513_140844

Ja, so sieht´s aus im Ruhrpott. Das Wasser da ist sehr klar, wär´s ein bisschen wärmer wären wir auch schwimmen gegangen. So haben wir nur die Füße reingetan. Böse Zungen meinten, nachdem ich die Füße drinhatte wär das Wasser irgendwie nicht mehr so klar. Pfft.

Nachdem das Bier zur Neige ging („keinen Bock mehr auf Euch, ich geh mal zur Neige.“) wollte ich wieder nach Hause, die anderen noch nicht. Also alleine los („keinen Bock mehr auf Euch, ich fahr mal nach Hause.“). Hätte ich mal lieber, hätte, hätte, Fahrradkette.

Ich fuhr zielsicher in die falsche Richtung. Ich hab einen Orientierungssinn wie ein Navi aus den 70ern. Also keinen. Das merkte ich aber erst nach ein paar Kilometern. Also wieder zurück und dabei nochmal falsch abgebogen. Und so weiter. Ich kam an exakt der selben Stelle 4 (in Worten: vier) mal an. Langsam dachte ich, irgendwas will das ich hierbleibe. Für immer. Vorsichtshalber Frauchen angerufen und ihr mitgeteilt das ich vielleicht jetzt hier wohne. Und dann wurde es Twilight Zone-mäßig.

Ich traf nämlich eine Frau, zu Fuß unterwegs. Die erklärte mir wie ich hier wieder wegkomme. Und meinte, ich wär nicht der Erste dem das passiert. Ich befolgte ihren Rat und es klappte. Was mich aber durcheinanderbrachte war: Am anderen Ende des Sees traf ich die Dame nochmal. Wie the fuck konnte die zu Fuß schneller hier sein als ich mit Fahrrad? Sie erklärte mir noch eben die letzten paar Meter, das wusste ich zwar selbst aber trotzdem nett, sich extra für mich hier hin zu teleportieren.

Vom See aus nach Hause waren ja noch ein paar Kilometer und ich merkte langsam wie lange ich schon unterwegs war. Die Oberschenkel wurden hart und schmerzten und sogar die Arme taten mir weh. Wieviel km ich insgesamt gemacht habe will ich echt nicht wissen. Zum See und EINMAL drumrum sind schon knappe 25.

Trotzdem hab ich unterwegs noch geknipst, damit Ihr was zum Gucken habt:

IMG_20160513_160618

Das sind Schafe. Die mich völlig ignoriert haben, wie man sieht. Arrogante Viecher.

IMG_20160513_162124

Und auch diese Vögel wenden sich ab von mir. Was hab ich Euch denn getan?

Naja, irgendwann kam ich dann zuhause an und bin sofort ins Bett. Daher bin ich auch jetzt schon wieder wach. Und jetzt kommts: Ich habe echt keinen Muskelkater. Ich hab damit gerechnet das ich gar nicht laufen kann aber nix. Bin wohl doch fitter als gedacht. Als nächstes also Iron Man.

Über derpeavy

Ich bin ein toller Hecht. Aber wirklich.
Dieser Beitrag wurde unter Uncategorized veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

11 Antworten zu Trapped at Kemnader See.

  1. feldlilie schreibt:

    Na, da warst Du ja fleissig.
    Die Schafe sehen nackig aus; ich mache mir Sorgen. Die frieren bestimmt…

    Like

  2. luzieke schreibt:

    Uuiiiii, da hast du was geschafft.Von uns aus ist das nur ein Katzensprung…….wäre da nicht ständig diese Hügelei….es gibt wirklich schon viele und gute Fahradstrecken aber immer so das man erstmal sein Rad hochtragen muss um da hin zu kommen.DAS HASSE ICH!

    Like

  3. Windmuehle schreibt:

    Schafe im Wald hab‘ ich ja noch nie gesehen.
    Wie auch!? Ich gehe nicht in den Wald, alleine schon gar nicht. Ich würde nie wieder rausfinden – so orts- und geländeblöd wie ich bin.

    Der See ist toll. Sind das Schwäne da im See? Ein Schwanensee.

    PS: Es gibt auch Navis fürs Fahrrad. 😀

    Like

    • derpeavy schreibt:

      Weiß ich. Aber das wäre noch peinlicher als sich verirren. Ja, die Schafe fand ich auch komisch im Wald und ohne Schäfer. Und ja, das sind Schwäne. 5 davon kamen ganz dicht an uns ran bis so ein fetter Windsurfer die alle vertrieben hat.

      Like

  4. refoexac schreibt:

    Es klingt wie nach einem übernatürlichen Phänomen (die Frau die dir den Weg gezeigt hatte) und wenn’s tatsächlich eins wäre, würde mich das sehr freuen. Ich steh da total drauf.
    Leider wird es wohl ne rationelle Erklärung dafür geben, ich hab diesen See schon gegoogelt. Und das finde ich wiederum schade, den rationelle Erklärungen sind meist so trocken, wie ein Keks, der einem im Hals stecken bleibt. 😉

    Like

  5. blogbellona schreibt:

    Wow, was für ein seltsam untypischer Eintrag hier… Und, kam der Muskelkater am zweiten Tag? Hat der so an sich. Bei mir zumindest.

    Like

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..